Bestand

52 Toiletten gibt es offiziell in den Frankfurter Ortsbezirken 1-5. Diese Zahl allein ist aber wenig aussagekräftig. Denn die Toiletten unterscheiden sich erheblich voneinander durch Entgelt, Lage, Verantwortlichkeit u.v.a. Faktoren. Darum sollen die Toiletten der Ortsbezirke 1-5 (Zentrum) im Folgenden genauer betrachtet, gruppiert und unterschieden werden.

33 Toiletten in Frankfurts Zentrum sind öffentlich. Sie gehören der Stadt Frankfurt. 4 dauerhaft aufgestellte DIXI Toiletten werden dabei von mir nicht mitgezählt. 19 Toiletten sind öffentlich zugänglich, d.h. jedermann und -frau zugänglich, aber in privater Hand. 4 weitere private Toiletten werden aus unterschiedlichen Gründen nicht von der Stadt verzeichnet (s.u. nicht erfasste Toiletten). Im Folgenden werde ich sie allerdings mitzählen.

rot: Stadt, gelb: Privat, weiß: DIXI, schwarz: nicht erfasst

Entgelt

Während für viele Toiletten, die von der Stadt Frankfurt selbst betrieben werden, (noch) kein Nutzungsentgelt anfällt (29/33), sind privat betriebeneToiletten deutlich seltener unentgeltlich (11/23). Das Entgelt soll zur Kostendeckung beitragen. Denn Reinigung und Reparatur der Toiletten sind teuer. Das Entgelt unterscheiden sich mitunter stark. Rail-Fresh (am Hauptbahnhof) verlangt einen Euro. In den allermeisten Fällen liegt die Gebühr bei 50 Cent. In den beiden Parkhäusern an Haupt- und Konstablerwache liegt das Entgelt sogar nur bei 20 Cent. Das Entgelt trägt nicht nur zur Kostendeckung bei. Gleichzeitig wird der Zugang zur Toilette beschränkt und automatisiert. Denn die Nutzungsgebühr ist meistens per Münzeinwurf zu entrichten. Dies hat einerseits den Vorteil, dass beim Zugang zur Toilette Personal gespart wird und trotzdem Regulierung und Kontrolle gewahrt bleiben. Die Toilette wird vor Vandalismus geschützt. Der symbolische Beitrag zum Betrieb der Toilette kann womöglich sogar eine zusätzliche Wertschätzung für die Toilette schaffen. Andererseits schließt die Nutzungsgebühr all diejenigen aus, die kein Kleingeld parat haben oder sich die Nutzungsgebühr nicht leisten können.

Eine Besonderheit hinsichtlich des Entgeltes stellen Systemtoiletten dar. Hier ist aus baulichen Gründen prinzipiell ein Entgelt zu entrichten. Dies ist jedoch seit ihrer Einrichtung umstritten. Dies lässt sich gut am Beispiel der Systemtoilette TRIAX im Holzhausenpark verfolgen. In einer Anregung an den Magistrat vom 02.07.2015 (OM 4362, entstanden aus Vorlage OF 781, SPD) stellt der Ortsbeirat 3 die prinzipielle Entgeltpflicht infrage. Während der Öffnungszeiten des Cafés sollte der Mechanismus des Toilettenzugangs derart umgestellt werden, dass ein unentgeltlicher Zugang möglich ist. Nur während der Nachtzeiten sollte ein Entgelt für die Nutzung der Toilette erhoben werden, um die Schutzfunktion des Entgeltes zu bewahren. Dies wurde damit begründet, dass während der Öffnungszeiten des Cafés insbesondere Familien mit Kindern die Toilettenanlage aufsuchen, die soziale Kontrolle hinreichend durch das Café gewährleistet ist und das Entgelt ohnehin keinen erheblichen Beitrag zur Refinanzierung der Toilette leistet.

Der Magistrat wies die Anregung in seiner Stellungnahme vom 28.09.2015 (ST 1426) mit der Begründung ab, das Entgelt sei wichtig für den Erhalt hygienischer Zustände und auch für die Refinanzierung der Toiletten. Die gebührenpflichtige Benutzung von Toiletten-Anlagen sei weit verbreitet, akzeptiert und bewährt. „Der Magistrat wird sich jedoch bemühen, eine Möglichkeit zu finden, dass bei Bedarf (z.B. Kindergartengruppen, Schulklassen, Ferienspielgruppen) WC-Münzen zur kostenfreien Nutzung der WC-Anlage beim Pächter des Park-Cafés zu erhalten sind. Dies erfolgt im Rahmen der Öffnungszeiten des Cafés und einer Erprobungsphase von zwei Monaten.“

Auch im Ergebnisbericht des Amts für Bau und Immobilien (ABI) wird, insbesondere mit Verweis auf den Einfluss des Entgeltes auf den hygienischen Zustand der Anlagen, für ein generelles Nutzungsentgelt plädiert. „Vor diesem Hintergrund wird angeregt, die Einführung eines generellen Nutzungsentgelts für fest stehende öffentliche Toiletten mit Vorlage dieses Berichts zu beschließen (ABI: Ergebnisbericht, 57).“ Die Empfehlung des ABI reicht über Systemtoiletten hinaus. Die Empfehlung bezieht sich auch auf alle anderen fest stehenden Toiletten-Anlagen, in denen bisher größtenteils noch kein Entgelt erhoben wird.

In einer weiteren Anregung an den Magistrat bzgl. der Toilette im Holzhausenpark vom 02.06.2022 (OM 2283, entstanden aus Vorlage 302/3, LINKE) wird an der Entgeltpflicht hinsichtlich der Geschlechtergerechtigkeit Kritik geübt. Während das Pissoir in der Systemtoilette TRIAX frei zugänglich ist, müssen Frauen selbst zum Urinieren die entgeltpflichtige Kabine aufsuchen. Zwar liegt bis heute noch keine Antwort des Magistrates vor, doch nimmt das Toilettenkonzept diesen Kritikpunkt auf. An der Entgeltpflicht fest stehender Toiletten-Anlagen, wie sie auch im bestehenden Dienstleistungskonzessionsvertrag mit der FES vereinbart ist, wird generell festgehalten. Doch soll die Nutzung der Systemtoilette auch für Frauen unentgeltlich sein, wo unentgeltliche Urinale vorhanden sind (Toilettenkonzept, S. 4).

Betrachtet man die Verteilung entgeltpflichtiger und -freier Toiletten eingehender, werden einige Unterschiede augenfällig. Im gesamten Stadtzentrum (Ortsbezirk 1-5) stehen 18 entgeltpflichtige Toiletten 38 unentgeltlichen Toiletten gegenüber. In der Innenstadt hingegen stehen 6 entgeltpflichtige Toiletten 8 unentgeltlichen Toiletten gegenüber! Hier sind besonders Touristen und Einkäufer:innen unterwegs und es findet sich eine überproportionale Dichte privat betriebener, öffentlich zugänglicher Toiletten, die allesamt entgeltplichtig sind. Dies allein erklärt das Missverhältnis aber nicht. Denn unentgeltliche Toiletten finden sich vornehmlich an ganz bestimmten Orten.

rot: entgeltpflichtig, weiß: unentgeltlich

Bahn, Park, Friedhof

10 unentgeltliche Toiletten finden sich in (dem Bereich von) Bahnanlagen. Die Toilette am Hauptbahnhof ist dabei die einzige, die entgeltpflichtig ist und privat betrieben wird. Die Toiletten in allen anderen Bahnanlagen sind öffentlich und unentgeltlich. Hierher gehören 4 von 8 unentgeltlichen Toiletten in der Innenstadt. 26 unentgeltliche Toiletten sind in Grünanlagen gelegen. Besonders auf Friedhöfen, die allesamt vom Grünflächenamt betrieben werden, finden sich viele unentgeltliche Toiletten. Von 11 Toiletten sind 10 unentgeltlich. Der Hauptfriedhof allein zählt 3 unentgeltliche Toiletten. Friedhöfe und Parks sind aber keinesfalls gleichmäßig über die Stadt verteilt. Besonders Friedhöfe sind häufig eher außerhalb publikumsträchtiger Zonen gelegen. Daher kommt es zu einer ausgesprochen ungleichen Verteilung, insbesondere unentgeltlicher Toiletten. In den Ortsbezirken 1-5 gibt es insgesamt nur 10 Toiletten (entgeltfrei und -pflichtig) außerhalb von Bahn- und Grünanlagen.

dunkelgrün: Park oder Spielplatz, hellgrün: Friedhof, blau: Bahn, weiß: andere

Bahnhofsviertel: Toilettenfreie Zone

Die ungleiche Verteilung öffentlicher Toiletten wird besonders deutlich am Beispiel des Bahnhofsviertels. Hier findet sich außer einem Pissoir (auf der Moselstraße) nur die entgeltpflichtige Toilette im Bahnhofsgebäude. Zwischen Münchener und Nidda-Straße ist keine einzige Toilette gelegen. Obwohl gerade im Bahnhofsviertel, mit seinen vielen Bars und der offenen Drogenszene, Toiletten dringend nötig wären. Hier sind viele süchtige und wohnungslose Menschen unterwegs, die besonders auf öffentliche Toiletten angewiesen sind. Das Fehlen öffentlicher Toiletten führt immer wieder zu Konflikten mit Anwohner:innen, Pendler:innen und Ladenbesitzer:innen, die sich über wildes Urinieren beschweren. 

rot: entgeltpflichtig, weiß: unentgeltlich

Angesichts der prekären, gegenwärtigen Lage im Bahnhofsviertel ist allen Akteuren klar, dass Handlungsbedarf besteht. Allerdings bestehen unterschiedliche Einschätzungen bzgl. der Möglichkeit Toiletten-Anlagen im Bahnhofsviertel aufzubauen. Der Ergebnisbericht des ABIs weist im Rahmen seiner Prüfungen zwar 3 mögliche Toilettenstandorte aus, verwirft jedoch die Möglichkeit hier Anlagen einzurichten, wegen des hohen Aufwandes für Betrieb und Bewachung (vgl. ABI, 62). Anstelle einer Toiletten-Anlage empfiehlt der Ergebnisbericht lediglich das Aufstellen weiterer Urinale, wie bereits eines in der Moselstraße besteht, um das Wildpinkeln etwas einzudämmen. Dies wird folgendermaßen begründet: „Es ist aufgrund der Erfahrungen im Bahnhofsviertel davon auszugehen, dass jede Toilettenanlage als Rückzugsraum für den Drogenkonsum oder als Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden wird. Dabei werden vielfach für den Drogenkonsum benutzte Bestecke und Spritzen zurückgelassen, was eine gefahrlose Nutzung als Toilette und auch ihre Reinigung unmöglich macht. Dies zu verhindern scheint unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgeschlossen, da jede Systemtoilette im Bahnhofsviertel nahezu rund um die Uhr betreut werden müsste (ABI, 30).“ M.E. ist diese Begründung hinsichtlich mehrerer Aspekte fragwürdig. Die in Frankfurt vielfach verwendete Systemtoilette TRIAX öffnet sich automatisch nach 15 Minuten und wird nach Ablauf dieser Zeit zur Reinigung geschwemmt. Daher kann bezweifelt werden, ob die Toilette als geeigneter Schlafplatz angesehen würde. Selbst zum Konsum von Heroin scheinen mir 15 Minuten knapp bemessen. Außerdem sind in der Nähe mehrere Konsumräume gelegen, in denen Drogen sicherer und bequemer konsumiert werden können. Zudem hat Heroin und das damit einhergehende Spritzbesteck, lange schon nicht mehr die herausragende Bedeutung (im Bahnhofsviertel). Die dominierende Droge Crack geht mit völlig anderen Konsummustern einher, die m.E. nicht als Argument gegen das Aufstellen von Toiletten-Anlagen ins Feld geführt werden können. Vielmehr müssen gerade Drogenabhängige und Wohnungslose als besonders bedürftige Zielgruppe betrachtet werden, die besonders auf öffentliche Toiletten angewiesen sind. Für die Versorgung dieses besonders schwachen Milieus müssen nötigenfalls Mehrkosten in Kauf genommen werden. Keinesfalls dürfen Mehrkosten aber als zwingendes Argument gegen das Aufstellen von Toiletten-Anlagen im Bahnhofsviertel angesehen werden. Zudem zu bedenken ist, das Urinale lediglich von Männern benutz werden können.

So nimmt auch das Toilettenkonzept eine deutlich andere Bewertung der Situation im Bahnhofsviertel vor. Entgegen der Empfehlung des Ergebnisberichtes soll, neben zusätzlichen Urinalen, mindestens eine Systemtoilette oder eine feste Anlage installiert werden (vgl. Toilettenkonzept, 3). Zudem wird der Magistrat beauftragt, „die Toilettensituation im Bahnhofsviertel einer erneuten Überprüfung zu unterziehen. Aufgrund der spezifischen Bedarfe und Anforderungen im öffentlichen Raum im Bahnhofsviertel sind zusätzliche niedrigschwellige Angebote dringend notwendig (Toilettenkonzept, 4).“

Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage im Bahnhofsviertel weckt das geplante Hygienezentrum, das im Hauptbahnhof entstehen soll. Hierdurch sollen künftig besonders für wohnungslose und drogenkranke Menschen Toiletten und Duschen zur Verfügung gestellt werden. Bis das geplante Hygienezentrum den Betrieb aufnimmt, wird im Hof des Diakoniezentrums WESER5 ein Interims-Hygienezentrum zur Verfügung gestellt. Zwischen 8.30 und 16.30 stehen hier Dusch-, Umkleide-, Toiletten- und Versorgungscontainer zur Verfügung, ohne Anmeldung oder Registrierung. Mitarbeiter:innen der Diakonie geben während der Öffnungszeiten kostenlos Hygieneartikel wie Handtücher, Duschgel, Rasierer, Badeschlappen und frische Unterwäsche aus. Das Interims-Hygienezentrum wird von der Stadt Frankfurt bezahlt.

Geschlossene Toiletten

Zwischen 1993 und 2011 wurde die Zahl öffentlicher Toiletten aus Kostengründen erheblich reduziert. Manche ehemalige Toilettenanlage wurde demontiert und ist gänzlich verschwunden. Hier gibt es gar nichts mehr zu sehen. In Frankfurt gibt es aber auch einige geschlossene Toiletten, die heute ungenutzt leer stehen oder umfunktioniert wurden. Man sieht ihnen ihre alte Funktion kaum noch an. Wo früher einmal ein Schild auf die Toilette hinwies, Licht brannte und die Tür offen stand, ist heute nunmehr eine verschlossene Tür, die auf alles Mögliche hinweisen könnte. Die Wände sind übermalt und alle Zeichen ihrer ehemaligen Funktion verdeckt, wie im Fall der geschlossenen Toiletten an der Friedberger Anlage.

Geschlossene Toiletten an der Friedberger Anlage

Wo die ehemaligen Räumlichkeiten der Toiletten heute anders genutzt werden, ist es besonders schwer ihnen ihre Geschichte anzusehen. Die ehemaligen Toiletten im Grüneburgpark bspw. nutzt heute das Grünflächenamt als Geräteschuppen. An ihre alte Funktion erinnern bloß noch die gefliesten Wände im Inneren des Gebäudes.

Geschlossene Toiletten an der August-Siebert-Straße (Grüneburgpark)

Ein sicheres Indiz für die ehemalige Verwendung liefern Relikte und Dokumente vergangener Zeiten, in denen die Toiletten noch als solche in Benutzung waren. Insbesondere ihre Erwähnung oder Verzeichnung in alten Stadtplänen, Karten oder Zeitungsartikeln. Besonders die geschlossenen Toiletten an der Friedberger Anlage, eine beliebte >Klappe<, finden in vielen Artikeln des GAB-Magazins Erwähnung (z.B. Dezember 2002). Denn um die Toiletten wurde lange gestritten, bevor sie schließlich geschlossen wurden. Auch Ortsbeiräte und Stadtverordnetenversammlung tragen mit ihren Anfragen an den Magistrat zur Sichtbarkeit geschlossener Toiletten bei. So richtete sich beispielsweise eine Anfrage des Stadtverordneten Sieghard Pawlik (F663/2017) auf geschlossene Toiletten in U-Bahn-Stationen.

schwarz: geschlossen

Der Umgang mit den geschlossenen Toiletten ist umstritten. Der Ergebnisbericht des ABI kommt nach der Prüfung möglicher Wiedereröffnungen zu dem Schluss, „dass eine Sanierung solcher dauerhaft geschlossenen Anlagen mitunter höhere Kosten verursachen kann als der Neubau (ABI, 19).“ Daher wird keine Wiedereröffnung geschlossener Anlagen empfohlen. Im Toilettenkonzept wird dagegen darauf beharrt, „im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel die Reaktivierung weiterer geschlossener Toilettenstandorte zu prüfen (Toilettenkonzept, 3).“ So bleibt die Zukunft der geschlossenen Toiletten weiter ungewiss.

Sichtbarkeit

Bei der Sichtung alter Stadtpläne, zur Ermittlung ehemaliger Toiletten-Standorte, stellt man verwundert fest, dass Toiletten in den meisten Stadtplänen überhaupt nicht verzeichnet werden. Von den vielen gesichteten Stadtplänen, die zwischen 1960 und 2005 verlegt wurden (Berlin: Reise- und Verkehrsverlag, Berlin: Schering, Bonn: Friedrichsruh, Braunschweig: Bollmann, FFM: Fietz, FFM: Ravenstein, Fürstenfeldbruck: Berndtson und Berndtson, Köln: von Halem, Limburg/Lahn: Wirtschaft- und Verkehrsverlag, Maxdorf: Bernhardt, München: ADAC-Verlag, München: Polyglott, Stuttgart: Baedekers Allianz Taschenbücher, Wien: Freytag, Wiesbaden: Rhein-Main Stadtplanverlag, Wiesbaden: Stadtplanverlag Heinekamp), verzeichnet alleine der Falk-Stadtplan öffentliche Toiletten. Hieran hat sich leider in jüngster Zeit nichts geändert. Auch aktuelle, handelsübliche Stadtpläne verzeichnen keine Toiletten (Fiederstadt: Geomap Touristik und Medien GmbH, Geseke: Publicpress, Innsbruck: Kompass-Karten, Kroppach: Wolf, Ostfildern: Mair Dumont – Marco Polo, Ostfildern: Mair Dumont – ADAC Stadtplan).

Auch die stadteigenen Pläne an Bushaltestellen, publikumsträchtigen Orten etc. verzeichnen derzeit noch keine Toiletten. Jedoch arbeitet die Stadt daran diesem Missstand Abhilfe zu verschaffen. Einen ersten Schritt stellt dabei das Geoportal der Stadt Frankfurt dar, in dem sich online neben allen öffentlichen Toiletten auch öffentlich zugängliche Toiletten in Privatbesitz einsehen lassen. Zudem werden hier auch sog. mobile Standorte verzeichnet: DIXI-Klos. Leider wird für alle diese unterschiedlichen Toiletten-Angebote derzeit ein einziges Piktogramm verwendet, sodass man auf den ersten Blick nicht sieht, ob man es mit einer fest stehenden Toilette, einem DIXI-Klo, einer entgeltpflichtigen oder -freien Toilette, einer frei zugänglichen oder im Inneren eines Einkaufszentrums gelegenen Toilette zu tun hat. Während auf den zweiten Blick zumindest weiterführende Informationen über Privatbesitz und mobile Standorte verfügbar sind, enthält das Geoportal keinerlei Hinweis bzgl. des Entgeltes für die Toilettennutzung. Das größte Manko des Geoportals ist allerdings, dass keine Navigation mithilfe der Webseite möglich ist.

Im Rahmen des Toilettenkonzeptes soll das Geoportal ausgebaut und eine App entwickelt werden, mit der auch Navigation zur Toilette möglich ist. Für die Zwischenzeit findet sich auf dieser Webseite ein Navigationsservice via Google-Maps. Eine (überregionale) Alternative bieten private Anbieter mit Apps wie Flush, Toilet Finder und Toiletten Scout, deren Datenbasis allerdings unterschiedlich vollständig ist.

Über die Entwicklung einer stadteigenen Toiletten-Navigation-App sollen auch analoge Hinweise auf Toiletten ausgebaut werden. Einheitlich gestaltete Hinweisschilder sollen zukünftig deutlich auf nahe Toiletten aufmerksam machen (vgl. Toilettenkonzept, 3).

Nicht erfasste Toiletten

Nicht alle öffentlich zugänglichen Toiletten-Anlagen werden vom Geoportal erfasst. Dies liegt daran, dass für die öffentliche Nutzung von WC-Anlagen ein Vertrag zwischen privaten Toilettenbetreibern und der Stadt Frankfurt nötig ist, in dem die Betreiber auch ihr ausdrückliches Einverständnis erklären, dass ihre Toiletten-Anlagen verzeichnet werden dürfen. Die Toiletten in den beiden Parkhäuser bspw. finden sich nicht im Geoportal, ebensowenig das Kiosk am Merian-Platz. Allerdings sieht das Toilettenkonzept eine Ausweitung der Kooperation mit privaten Betreibern vor. Zudem soll auch geprüft werden, ob die Toiletten mancher Behörden für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können (vgl. Toilettenkonzept, 3). Die Toilette des Kiosk in der Kaiserstraße hingegen wird nicht im Geoportal verzeichnet, da die Toiletten-Anlage „sehr klein und nur eingeschränkt zugänglich ist (ABI, 29).“

GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner